Forstmaschinenprofi - Multifunktional statt nur Fällraupe

Viele Jahre organisierte die Firma Zimmermann aus Lübben im Spreewald einen jährlichen Forsttag mit umfangreichen Maschinendemonstrationen im Wald. Auch im zweiten Jahr nach der Übernahme der Firma Zimmermann durch die BayWa und die Gründung des BayWa­ Forstzentrums Lübben wurde diese Tradition fortgesetzt.

Der Forsttag 2018 fand am 19. April in Möglenz an der Grenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Sachsen statt und war, wie in den letzten Jahren, sehr gut besucht. Pfanzelt hat diese Veranstaltung genutzt, um neue Ent­wicklungen im Bereich des Raupenfahrzeuges Moritz vorzustellen. 

Wurde der Mo ritz auf der KWF-Tagung 2016 noch als Fällhilfe für den motormanuellen Holzein­schlag vorgestellt, so hat sich das Konzept seit­dem stark weiterentwickelt. Zu Beginn des Par­cours wurde der Moritz FrS0 in der klassischen Version beim Vorliefern von Kiefernstammholz gezeigt. Im weiteren Verlauf des Rundgangs konnte man dann die Vorzüge des multifunkti­onalen Raupenfahrzeuges Moritz live erleben.

Neben dem Einsatz mit einem Mulcher wurde das Fahrzeug auch im Einsatz mit einem Streifenpflug mit aufgesattelter Sämaschine sowie einer neuen Pfanzelt Sä-Fräskombination vor­gestellt.

An den konzeptionellen Grundzügen hat sich bei der Forstraupe Moritz wenig geändert. Die kompakten Abmessungen in Verbindung mit dem geringen Eigengewicht erlauben einen un­problematischen Transport mit einem Pkw-An­hänger oder Kleintransporter. Das Gewicht von nur 1,4 Tonnen inklusive Seilwinde verspricht außerdem sehr niedrigen Bodendruck. Für die Arbeit in anspruchsvollem Gelände können die Fahrwerke hydraulisch verbreitert werden.

Neu ist, daß die Seilwinde über ein Schnellwech­selsystem ausgebaut werden kann. In der Folge können unterschiedliche Arbeitsgeräte an das Grundfahrzeug angebaut werden. Hierfür stehen neben einer standardisierten Dreipunktaufnahme der Kategorie 1 auch eine mechanische Zapfwelle sowie bis zu drei hydraulische Steuergeräte zur Verfügung. Der Moritz wird damit multifunktional einsetzbar. 

Die neue Sä-Fräskombination, die ebenfalls vorgestellt wurde, ist in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Forst Brandenburg ent­standen und bereits seit einigen Monaten im Probeeinsatz. Das Fräsrad schneidet sich dabei zwischen sechs und acht Zentimeter tief in den Waldboden und durchschneidet dabei Stöcke oder kleinere Wurzeln, so daß ein besonders gu­tes Säergebnis erzielt werden soll. Damit sowohl großes als auch kleines Saatgut verarbeitet wer­den kann, gibt es unterschiedliche Säkammern und getrennte Systeme für die Aussaat. Eine übersichtliche elektronische Bedieneinheit er­laubt die Feinjustierung der Sämaschine. 

Configurateurvers le haut