Traktor spezial - Pfanzelt Maschinenbau - eine innovative Forstschmiede

25 Jahre Pfanzelt Maschinenbau

In der elterlichen Scheune in Rettenbach machte sich Paul Pfanzelt 1991 selbstständig. Eine Getriebeseilwinde war das erste Produkt des ehemaligen Schlang & Reichart Betriebsleiters. Nur zehn Jahre später war das schnell wachsende Unternehmen zum Komplettanbieter geworden und fertigte seinen ersten Forsttschlepper.

 

Als der Tragschlepper Felix 2001 debütierte, sorgte eine weit vorn sitzende Kabine für Aufsehen. Diese Spezial-Forstmaschine mit hydraulisch ausziehbarem Hinterwagen ist ein vielseitig anwendbarer Alleskönner - heute Skidder, morgen Forwarder, und obendrein mit Straßenzulasung. Dank Knickgelenk- plus Achsschenkellenkung ist der in typischem Pfanzelt-Türkis lackierte Felix (140 und 180 PS) besonders wendig. Später stieg die Leistung des "Waldarbeiters", und eine  6-Rad-Ausführung kam hinzu.

 

Angefangen hatte Paul Pfanzelt "klassisch" mit dem Bau von Getriebeseilwinden für Dreipunkt-, Steck- und Festanbau. Schon 1995 erforderte die gestiegene Nachfrage einen Neubau mit Verwaltungsgebäude und Produktionshalle - er stand direkt gegenüber des elterlichen Hofs, wo früher Landwirtschaft betrieben wurde.

 

Rettenbach am Auerberg (Landkreis Ostallgäu) blieb bis heute Sitz der Pfanzelt Maschinenbau GmbH; Erweiterungsbauten folgten schon 1997 und erneut 2003. Zu diesem Zeitpunkt war die Fahrzeugfertigung des Felix beretis angelaufen, und auch die Pm Rückeanhänger sowie die seit 2001 angebotenen Ladekrane benötigten Platz. Auf den CNC-Dreh-, Bohr-, und Fräsmaschinen werden so viele Teile wie möglich im eigenen Haus hergestellt - so die Pfanzelt Philosophie.

 

Das Programm an Rücke- und Ladekranen wurde in verschiedenen Hubklassen und Reichweiten (bis 10 Meter) beständig ausgebaut; 2007 kamen neue Profi-Rückeanhänger mit neuen bis  15 Tonnen Nutzlast hinzu. Das Profi-Seilwinden-Programm wur durch die "S-line"-Modelle, für Privatwaldbesitzer und semiprofessionelle Anwender, ergänzt.

 

Parallel zählten schon früh Umrüstungen von Standard-Traktoren zu Forstschleppern zum Tätigkeitsfeld. Als der Fendt Xylon, für den Pfanzelt Rüstpakete entwickelt hatte, eingestellt wurde, brachten die Allgäuer den "Pm Trac" heraus - einen eigenen Systemschlepper für land- und forstwirtschaftlichen Einsatz unf für Kommunen. Auf der Agritechnica 2005 feierte der Allrad-Schlepper mit etwas nach vorn gerückter Kabine und elektrisch drehbarem Bedienstand Premiere. Für den Aufbauraum hinter der gefederten Kabine hatte Pfanzelt eine Wechselkonsole entwickelt, um rasch zwischen Forstkran, Seilwinde, Mähwerk oder Streuaufbau wechseln zu können. Der starke Heckkraftheber mit 8.200 kp Hubkraft und EHR-D war standardmäßig an Bord; auch Front-Hubwerk und Frontzapfwelle konnten Käufer des Pm Trac 2355/ 2390 ordern. Technik-Vorteil: Erprobte Sisu-Sechszylinder mit 156 oder 192 PS und ein stufenloses ZF-Triebwerk bildeten den Antriesstrang. Das blieb auch bei der stärkeren, zweiten Generation mit Common-Rail-Motoren so. Für den aktuellen Pm Trac 3, der 2013 auf den Markt kam, konstruierte Pfanzelt ein eigenens Chassis. Die wassergekühlten Sechszylinder-Motoren stammen nun von Deutz.

 

In diesem Jahr besteht der Forst-, Kommunal- und Sondermaschinen-Hersteller Pfanzelt bereits seit 25 Jahren. Durch den Kauf von Schlang & Reichart 2013 wuchs die Mitarbeiterzahl auf rund 140. Die Fort-Kompetenz beider Marken ist nun unter einem Dach gebündelt.

 

Gerald Sandrieser - Traktor spezial 4/2016

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