Wenn es sich Rolf Zimmermann nicht noch anders überlegt, dann war der diesjährige Forsttag der BayWa wohl die letzte Veranstaltung unter seine Ägide. Ein Stück weit hat der frühere Eigener des heutigen BayWa Forstzentrums Lübben, der auch nach dem Verkauf seiner Firma für die BayWa tätig ist, die Leitung schon dieses Jahr abgegeben. Nach der Begrüßung der Besucher pünktlich um 10 Uhr, übernahm erstmals der neue norddeutsche Verkaufsberater Matthias Petsch die Führung durch den Demoparcour, der sich diese Jahr durch einen Waldbestand der Oberförsterei Doberlug-Kirchhain zog. Der 1 bis 2 km lange Rundkurs bot wie gewohnt einen Querschnitt durch das Forsttechnikangebot der BayWa.
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Der rote Faden des Forsttages aber war der kleine Moritz Fr50 von Pfanzelt Maschinenbau. Hans-Jörg Damm konnte die Maschine erstmals in allen aktuell verfügbaren Varianten vorführen. Am Anfang stand dabei die 2016 auf der KWF-Tagung vorgestellte Fällraupe, die meist zur Unterstützung der motormanuellen Holzernte, aber auch zum Vorliefern eingesetzt wird. Die 1,4 t schwere, funkgesteuerte Raupemaschine mti seitlich verstellbaren Laufwerken hat in dieser Bauweise eine hydrostatisch angetriebene Seilwinde mit 5 t Zugkraft. "Kommst Du wieder spielen?", fragten die Leute Hans-Jörg Damm in der ersten Zeit, wenn er mit dem Moritz zu einer Vorführung in den Forst anrückte.
Doch dieser Spott ist angesichts des Verkaufserfolges längst verklungen. Mittlerweile ist die Fällhilfe sogar eine multifunktional einsetzbare Trägermaschine geworden. Das war unter anderem auch vielfacher Wunsch der Kundschaft, die den Moritz geren mit einem Mulcher einsetzen wollte. Möglich gemacht hat dies Pfanzelt zur Elmia Wood 2017, wo es den Moritz erstmals mit Zapfwellenantrieb und einer Dreipunktaufnahme der Kategorie I zu sehen gab. Die Seilwinde kann bei dieser Bauweise im Schnellwechsel ausgebaut und - nach Montage eines Oberlenkers - beispielsweise gegen einen kleinen Mulcher ersetzt werden. Die mechanisch angetriebene Seilwinde sitzt bei dieser Variante immer noch sehr nah am Schwerpunkt der Maschine, die auf diese Weise geländegängig und stabil bleibt. Damit die Kunden alle nötigen Werkzeuge und Arbeitsmittel unterbringen können, bietet Pfanzelt für den Moritz heute auch eine Staukiste für die Frontmontage an, für schwerere Anbaugeräte sind desweiteren Frontgewicht bis 100 kg erhältlich. Der Bodendruck des Moritz steigt dabei nciht an, wenn die Kunden auch die längeren Raupenlaufwerke bestellen, die mit 1,70 m um 20 cm länger sind als in der Serie.
Das neueste Anbaugerät für den Moritz ist eine kombinierte Saat-Streifenfräse, die Pfanzelt auf Anregung und in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Forst Brandenbug entwickelt hat. Die etwa 5 cm breite Frässscheibe dieses Gerätes wird über die Zapfwelle angetrieben. Mit ihr legt man einen schmalen, 10 cm bis 15 cm tiefe Frässtreifen im Waldboden an, der Keimlingen ein gleichmäßiges Substrat bietet, in dem sich erfahrungsgemäß Feuchtigkeit besser hält als in den Pflugstreifen eines Waldüfluges.
Die integrierte Saateinrichtung besteht aus einem trichterförmigen Staatgutbehälter, an dessen unterem Ende ein elektrisch angetriebenes Särad die Samen in ein Särohr befördert. Dosiert wird ie ausgebrachte Saatmenge pro Laufmeter dabei vor allem über die Umdrehungsgeschwindigkeit des Särades, die sich mit Hilfe eines Potentiometers stufenlos einstellen lässt. Aber auch die Gestaltung des Särades und die Fahrgeschwindigkeit haben einen Einfluss.
Oliver Gabriel