Das Motto der Tour lautete: „Naturnah den Wald von morgen gestalten." Uner dieser Überschrift bekam vor allem die Forstraupe Moritz große Aufmerksamkeit und die Anbaugeräte dafür, die der Wiederaufforstung dienen. Schon im Vorfeld hatten sich rund 600 Interessierte angemeldet, im Laufe der Tour steigerte sich das noch bis über 900 Besucher. Besonders erfreut zeigte sich Marketingchef Peter Voderholzer im Nachgang vor allem darüber, dass nahezu von allen Landesforstbetrieben auch Entscheider vor Ort waren, daneben aber auch Personal von Kommunen und Vertreter des Großprivatwalds. Nicht zuletzt stellte er fest, dass auch verschiedene „Großunternehmer" sich hatten blicken lassen - groß im dem Sinne, dass diese sich bis dato eher mit Harvestern und ähnlichen Großmaschinen befassen, aber ebenfalls die Notwendigkeit sehen, ihr Dienstleistungsportfolio für den Waldumbau in Zukunft etwas zu modifizieren.
Auf ganz besonderes Interesse stieß bei den Vorführungen immer das Pflanzaggregat Plantomat, das die Firma Pfanzelt im vergangenen Jahr erstmalig auf den KWF-Thementagen präsentiert hatte. Der Prototyp befand sich damals noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium - entsprechend fiel die Kritik in den sozialen Medien teilweise aus, weil die Arbeitsgeschwindigkeit noch alles andere als zufriedenstellend war.
Plantomat
Zwischenzeitlich hat die Maschine deutliche Fortschritte gemacht und es wurden auch schon erste Exemplare verkauft. Trotzdem entspinnen sich beim Anblick des Arbeitsprozesses - das Fräsrad entfernt den Auflagehumus, das Pflanzrohr sticht ein, öffnet den Spalt, die Pflanze fallt nach unten und wird von zwei Platten seitlich angedrückt - immer wieder Diskussionen, ob das nicht mit Handarbeit letztlich schneller und kostengünstiger vonstatten geht.
Die Argumentation der Firma Pfanzelt geht aber klar in die Richtung, dass bei der körperlich extrem belastenden Pflanzarbeit die Arbeiter kaum über einen vollen Arbeitstag die volle Geschwindigkeit durchhalten können, geschweige denn über eine ganze Fünftagewoche. Daneben sei es ja mittlerweile fast unmöglich geworden, überhaupt Personal für diese schweren Jobs zu finden. Pro Demotag wurden im Durchschnitt 70 Pflanzen gesetzt, um auch einen gewissen Arbeitsfortschritt zeigen zu können.
Dem gegenüber fiel das kombinierte Fräs-Sä-Aggregat für den Moritz schon fast in die Kategorie der etablierten Technik. Von diesem Anbaugerät laufen zwischenzeitlich schon mehrere in Deutschland. Dennoch war es für viele Zuschauer sehr interessant zu sehen, wie sich die Maschinenkombination auch zum Voranbau durch einen voll bestockten Bestand schlängelt, und mit welcher Technik verschiedene Saatkorngrößen dosiert ausgebracht werden können.
Nicht ausschließlich mit dem Waldbau verknüpft war das nächste Highlight der Präsentationen, die 360°-Traktionswinde. Der galgenförmige Aufbau über dem Chassis des Moritz ist aber auch noch ziemlich neu bei Pfanzelt. Damit kann sich die Maschine völlig frei am Hang bewegen, insbesondere um die eigene Achse drehen wie man möchte, und ist trotzdem ohne seitliche Zugspannung immer nach oben gesichert. Bis zu 1.000 m Seil haben theoretisch auf der Trommel Platz.
Power-Trac
Fast nur eine Nebenrolle spielte in diesem Zusammenhang die neue Generation 38 des Pm Trac, auch wenn der streng genommen die echte technische Neuheit bei dieser Demotour darstellte: Im Zuge der Anpassung an die aktuelle Abgasnorm hat Pfanzelr dem Systemschlepper einen neuen AGCO-Motor mit 7,41 Hubraum spendiert, den es in drei Leistungsstufen gibt, mit 151, 186 und 215 kW.
Damit lassen sich endlich auch leistungshungrige Anbaugeräte wie Hacker oder schwere Mulcher/Fräsen betreiben. Damit das ganze auch nach außen ersichtlich wird, hat der PM Trac 38 auch eine neue eigenständige „Schnauze" bekommen.
Heinrich Höllerl
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