Forst und Technik - Weltpremiere bei Pfanzelt

Die Firma Pfanzelt Maschinenbau hat auf der Agritechnica ein eigenes stufenlos-leistungsverzweigtes Getriebe vorgestellt. Das ist für einen Forstmaschinenanbieter ein ungewöhlicher Schritt, aber Paul Pfanzelt hegte schon seit langem diesen Wunsch.

Einmal, weil das schon seine Philosophie einer hohen Fertigungstiefe nahelegt, besonders aber, weil er das S-Matic-Getriebe für seinen PM-Trac und den Felix bei Steyr nicht in den Stückzahlen erhalten hat, in denen er sie brauchte. Schon vor über zwei Jahren definierte Pfanzelt daher eigene Anforderungen an einen S-Matic-Nachfolger und beauftragte mit der Konstruktion ein renommiertes Ingenieurbüro in Österreich, das schon für andere Anbieter solche Getriebe entwickelt und gebaut hat, z.B. für den Aebi-Trans­porter Viatrac VT450. 

Von der Funktionsweise her ähnelt das VariaDrive-Getriebe von Pfanzelt dem S-Matic. Es fährt allerdings anders als dieses bis 7 km/h vollständig hydraulisch. Das war Pfanzelt wichtig, weil man Ma­schinen im Forst oft vor- und rückwärts rangiert. Im hydraulischen Rangierberrieb des VariaDrive lässt sich das ohne Schal­ten bewerkstelligen. Im mechanischen Teil des Getriebes können die Maschinen mit geringen Leistungsverlusten bis 70 km/h schnell fahren. Vorwärts sind hier drei Fahrbereiche vorgesehen, während es bei der S-Matic nur zwei sind. Rückwärts gibt es zwei Fahrstufen anstatt einer. Ein wei­terer Unterschied zum S- Matic-Getriebe sind die höheren Zugkräfte bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten.


Pfanzelt testet das neue Getriebe zunächst auf Herz und Nieren in der Kommunalmaschine K-Trac, die kommen­des Jahr auf den Markt kommt. Spätestens Ende 2020 muss es der Allgäuer Hersteller dann auch in den PM-Trac einbauen. Und noch etwas später soll es auch anderweitig vermarktet werden, denn nur für den Eigenbedarf baut Pfanze!t das VariaDrive natürlich nicht. Das Schöne dabei: die möglichen Kunden können es auch in sehr kleinen Stückzahlen bestellen.

 
Alle Stahlkomponenten des Getriebes produziert die Firma Pfanzelt, die Mon­tage übernimmt der österreichische Getriebespezialist.

 

Oliver Gabriel

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