Einmal, weil das schon seine Philosophie einer hohen Fertigungstiefe nahelegt, besonders aber, weil er das S-Matic-Getriebe für seinen PM-Trac und den Felix bei Steyr nicht in den Stückzahlen erhalten hat, in denen er sie brauchte. Schon vor über zwei Jahren definierte Pfanzelt daher eigene Anforderungen an einen S-Matic-Nachfolger und beauftragte mit der Konstruktion ein renommiertes Ingenieurbüro in Österreich, das schon für andere Anbieter solche Getriebe entwickelt und gebaut hat, z.B. für den Aebi-Transporter Viatrac VT450.
Von der Funktionsweise her ähnelt das VariaDrive-Getriebe von Pfanzelt dem S-Matic. Es fährt allerdings anders als dieses bis 7 km/h vollständig hydraulisch. Das war Pfanzelt wichtig, weil man Maschinen im Forst oft vor- und rückwärts rangiert. Im hydraulischen Rangierberrieb des VariaDrive lässt sich das ohne Schalten bewerkstelligen. Im mechanischen Teil des Getriebes können die Maschinen mit geringen Leistungsverlusten bis 70 km/h schnell fahren. Vorwärts sind hier drei Fahrbereiche vorgesehen, während es bei der S-Matic nur zwei sind. Rückwärts gibt es zwei Fahrstufen anstatt einer. Ein weiterer Unterschied zum S- Matic-Getriebe sind die höheren Zugkräfte bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten.
Pfanzelt testet das neue Getriebe zunächst auf Herz und Nieren in der Kommunalmaschine K-Trac, die kommendes Jahr auf den Markt kommt. Spätestens Ende 2020 muss es der Allgäuer Hersteller dann auch in den PM-Trac einbauen. Und noch etwas später soll es auch anderweitig vermarktet werden, denn nur für den Eigenbedarf baut Pfanze!t das VariaDrive natürlich nicht. Das Schöne dabei: die möglichen Kunden können es auch in sehr kleinen Stückzahlen bestellen.
Alle Stahlkomponenten des Getriebes produziert die Firma Pfanzelt, die Montage übernimmt der österreichische Getriebespezialist.
Oliver Gabriel