Forstmaschinenprofi - Allgäuer Ideenschmiede seit 1991

13.000 Besucher kamen zur Jubiläumsfeier der Firma Pfanzelt

25 Jahre ist es her, daß Paul Pfanzelt den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Sein Unternehmen entwickelte sich absolut beeindruckend. Ende Juli öffnete der Allgäuer Betrieb seine Tore zu einer Jubiläumsfeier.

 

Man mag es kaum glauben, doch die Veranstaltung markiert die erste Hausmesse der Firmengeschichte. Mangels Erfahrung herrschte im Vorfeld Unsicherheit, mit wie vielen Gästen man rechnen könnte. "Mit 1.500 Besuchern pro Tag wären wir zufrieden gewesen", sagt Peter Voderholzer, bei Pfanzelt zuständig fürs Marketing. Da hat man sich gehörig verschätzt, denn tatsächlich fanden rund 13.000 Leute den Weg nach Rettenbach. Diese Zahl wurde anhand der Besucher-Autos hochgerechnet: Mitglieder der örtlichen Feuerwehr sorgten nicht nur für Ordnung auf den Parkplätzen, sondern zählten auch die ankommenden Fahrzeuge und achteten darauf, wie viele Passagiere durchschnittlich mitfuhren.

 

Die Jubiläumsfeier startete am Freitag mit einer Abendveranstaltung für 350 geladene Gäste wie Händler oder Zulieferer. Neben den obligatorischen Grußworten der Lokalpolitik sowie reichlich Stärkung in fester und flüssiger Form hatte das Team um Paul Pfanzelt etwas besonderer vorbereitet: das türkise Sofa. Auf dem Sitzmöbel in Firmenfarbe nahmen der Chef und einige seiner Weggefährten Platz, um Anekdoten aus der bewegten Geschichte zum besten zu geben. Das war tatsächlich kurzweiliger und informativer, als man anfangs vermutet hätte - wenn auch Nicht-Allgäuer beim einen oder anderen Lacher mundartbedingt außen vor blieben. Die Besucher erfuhren beispielweise, daß Pfanzelt Prospekte nicht immer den aktuellen Stand der Produktion abbilden, sondern auch schon mal in die Zukunft blicken: Manchmal waren es erst die vielen bestellbereiten Kunden, die im Hause Pfanzelt die Entscheidung erzwangen: "Das müssen wir wohl tatsächlich bauen."

Die Abendveranstaltung fand in der Wareneingangshalle statt, die wie die angrenzende Blechverarbeitung (Laserschneiden, Abkanten, Schweißen) erst 2014 beziehungsweise 2012 errichtet wurde.

 

Volles Programm

Viele Besucher wären vermutlich mit einer "normalen" Hausmesse zufrieden gewesen: Es gibt wahrlich langweiligere Wochenend-Beschäftigungen, als einen Vorzeigebtrieb mit seiner großen Fertigungstiefe zu erkunden und mehr über die Produktionsmethoden zu erfahren. Das Team um Paul Pfanzelt stellte jedoch noch viel mehr auf die Beine: Das Rahmenprogramm beinhaltete Fachvorträge zu forstlcihen Themen, ein Oldtimertreffen für Forstfahrzeuge, Stände von anderen Firmen und vieles mehr. Highlight war sicher die sogenannte Forstarena, die einige hundert Meter entfernt vom eigentlichen Betriebsgelände eingerichtet wurde. Dort gab es aktuelle, aber auch historische Forsttechnik zu bestaunen. Bei den Gästen kam das prima an, zeitweise sahen bis zu 500 Besucher gleichzeitig bei den Shows zu. Gezeigt wurden der Pm Trac - ausgerüstet mit Rückeanhänger oder Hacker - die Fällraupe Moritz Fr50 und weitere Maschinen. Lehrreich wie unterhaltsam waren die Vorführungen des KWF und der Berufsgenossenschaft SVLFG: Das KWF stellte die UVV-Seilwindenprüfung vor, die SVLFG erklärte beispielsweise die Seilspleißtechnik "Flämisches Auge". Spektakuläre war das Kurzholzkatapult, mit dessen Hilfe die Berufsgenossenschaft die möglichen Folgen darstellte, wenn Holz beim Seilen gegen einen Stubben prallt: Die sich aufstauchende Energie schleudert den Stamm im hohen Bogen davon. Unüberseh- und -hörbar war der Hubschrauber, mit dem Rückevorführungen geflogen wurden. Es bestand für Besucher sogar die Möglichkeit zum Mitfliegen.

 

Neues Konzept für Naßflächen

Die Besucher der Hausmesse bekamen eine absolute Neuheit zu sehen, für die Paul Pfanzelt noch nicht einmal einen Namen gefunden hat. Die Rückemaschine für flaches, extrem nasses Gelände ordnet alles der Maxime "Gewicht sparen" unter. Das geht so weit, daß nicht einmal ein vollwertiger Antrieb verbaut wurde: Durch die Gasse soll die Maschine per Seilwinde, beispielsweise von einem Skidder, gezogen werden. An den Vorderrädern sind lediglich Radnabenmotoren zum Rangieren verbaut. Ein exaktes Positionieren ermöglicht zudem das seitlich verfahrbare Zugmaul. Mit Ihren 22 Rädern wird die Maschine gerade einmal 3,5 Tonnen auf die Waage bringen, so die Prognose von Paul Pfanzelt. Zu Gewichtsreduzierung trägt auch der besonders zierliche Kran bei, mit dem das Holz in die beiden Klemmbänle gelegt werden soll. Sämtliche Funktionen arbeiten hydraulisch, das Hydrauliksystem wird von einem 35 PS sarten Vierzylinder-Dieselmotor der Marke Kubote angetrieben. Der Fahrer nimmt in einer vom Pm Trac entliehenen Kabine Platz.

Zum KonfiguratorNach oben