Nachhaltige Waldwirtschaft in der Praxis: Versuchsfläche mit Moritz Forstraupen im Sauerland angelegt
Auf der 5 ha großen Fläche kamen bei der Aufforstung im November 2024 zwei Moritz Forstraupen, die jeweils mit einer Containerpflanzmaschine ausgestattet wurden – eine mit dem Plantomat und eine mit dem Plantomat Flex - zum Einsatz. Diese innovative Technik ermöglicht eine präzise und teilautomatisierte Pflanzung, selbst in anspruchsvollem Gelände. Die einzelnen Flächen waren allesamt Hanglagen.
Nach der Ernte des Kalamitätsholzes hatte sich auf der Fläche großzügig bis zu einer Höhe von 2,5 m Ginster und andere Sträucher ausgebreitet. Diese Vegetation wurde im Vorfeld der Pflanzung gemulcht. Damit die Pflanzen kontakt mit dem Mineralboden haben wurde beim Plantomat in diesem Einsatz ein Prototyp eines Pfluges in der Front des Moritz getestet. Der neu entwickelte Pflug schiebt die Mulchauflage zur Seite sodass die Pflanzmaschine die Containerpflanze direkt in den Mineralboden setzt. Das Fräsrad wird bei diesem Arbeitsverfahren nicht benötigt. Das ermöglich die gleiche Stundenleistung wie mit dem Modell Plantomat Flex.
Höhere Effizienz durch moderne Technik
Die Forstraupe Moritz ist das einzige Werkzeug für den Waldumbau und das Aufforsten, dass den kompletten Prozess von der Vorbereitung über die Pflanzung und Saat bis zur Pflege leisten kann. Der Moritz überzeugt mit Qualität und Leistung. Und trotzdem arbeitet er bodenschonender und wirtschaftlicher als alle anderen Maschinensysteme am Markt.
Dank der Kombination aus Fräse im Frontanbau und der Pflanzmaschine im Heck beim Modell Plantomat Flex verfügt der Moritz über eine optimierte Gewichtsverteilung, was gerade im Hanggelände eine entscheidende Rolle spielt. Die gleichzeitige Bodenbearbeitung und Pflanzung ermöglichen eine hohe Flächenleistung von bis zu 120 Containerpflanzen pro Stunde – unter optimalen Bedingungen sogar mehr.
Um den Erfolg der Pflanzung zu sichern, wurde die Fläche zudem wildsicher eingezäunt. Bereits vorhandene Naturverjüngung wird bewusst in das Konzept integriert, um einen möglichst naturnahen Bestand zu entwickeln. Durch die Wendigkeit der kleinen Forstraupe Moritz ist dies unproblematisch möglich
Zukunftsweisendes Arbeitsverfahren für die Forstwirtschaft
Diese Versuchsfläche ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung moderner Aufforstungsmethoden bei Pfanzelt. Sie soll langfristig Erkenntnisse darüber liefern, wie sich maschinelle Pflanzverfahren in Hanglagen optimieren lassen. Um einen Mischwald zu etablieren werden zwischen den Pflanzreihen Bereiche freigelassen auf denen im Frühjahr 2025 eine Saat ausgebracht wird. Auch dies geschieht wieder mit der Forstraupe Moritz. Neben die gepflanzten Douglasien werden dann Traubeneichen und Rotbuchen gesät.
Interessierte können sich gerne an uns wenden, um nach vorheriger Absprache die Versuchsfläche zu besichtigen. Die Entwicklungen des Projekts werden regelmäßig dokumentiert und auf unserer Website veröffentlicht.
Naturnahes Aufforsten - Resümee zur Versuchsfläche auf der KWF Tagung nach 4 Jahren
Im Rahmen der KWF Tagung 2024 präsentierte Pfanzelt das Projekt "Zukunftswald", eine 1,5 Hektar große Fläche, die seit 2021 mit der Forstraupe Moritz naturnah aufgeforstet wird. Besucher konnten sich vor Ort über die Fortschritte und angewandten Methoden informieren. Nach knapp vier Jahren können wir, als auch der uns betreuende Revierförster Werner Rocke, eine sehr positive Zwischenbilanz der Aufforstung ziehen. Dies betrifft sowohl die umgesetzten Verfahren, angepasst an die Struktur der Fläche, als auch den aktuellen Stand der Saat bzw. Pflanzung. mehr erfahren