Forstmaschinenprofi - Gepflanzt, gesät, gezäunt

Es ging weiter beim Aufforstungsprojekt auf der KWF-Fläche.

Mitte April passte die Witterung in Schwarzenborn, und es konnten Saat und Pflanzen in den Boden gebracht werden. Der Moritz von Pfanzelt Maschinenbau war in seinem Element und bewies seine Vielfältigkeit unter anderem mit dem neuen „Plantomat“, der 50 Containerpflanzen fasst.

Drei Tage waren Menschen und Maschinen im Einsatz und sorgten für den planmäßigen Fortgang des Projektes unter der Überschrift „naturnahes Aufforsten“.

550 Meter Zauntrasse bereitete ein Moritz mit Forstfräse Max vor. Dieser Moritz hatte auch einen Anhänger für den Transport des Zaunbaumaterials im Schlepptau. „Unser Partner in diesem Projekt, die Baumschule Priebe, hat einen entsprechenden Wildschutzzaun aufgebaut, da in dieser Gegend sonst mit Einzelschutz hätte gearbeitet werden müssen. Auf Grund der Größe der Fläche wollten wir dies vermeiden“, erläutert Peter Voderholzer, Marketing-Verantwortlicher der Pfanzelt Maschinenbau GmbH. Der Zaunbau war herausfordernd wegen des unebenen Geländes und den Überresten von Bundeswehr-Übungen. Neben der Zauntrasse wurde eine zwei Meter breite Fahrtrasse angelegt, damit dort später bei der Pflege ein Moritz fahren kann.

„Beim Herrichten des Geländes im Herbst 2021 haben wir neben der Vorbereitung der Pflanzplätze auch einen Teil des  Geländes für das Säen vorbereitet, um Unterschiede in beiden Verfahren herauszuarbeiten“, informiert Voderholzer. Das Raster beim Pflanzen und beim Säen wurde auf einen Reihenabstand von zwei Metern und einen Abstand in der Reihe von einem Meter festgelegt. Mit der neu auf den KWF-Thementage in Jessen vorgestellten Sä-Streifenfräse Version 2.0 wurde somit ein pillierter Douglasiensamen
auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern ausgebracht. Die neue Sä-Streifenfräse ist eine Weiterentwicklung der ersten im Jahr 2017 vorgestellten Version und bietet den Nutzern mittlerweile wesentlich mehr Möglichkeiten der Feinjustierung bei der Saat. Vor Ort im Einsatz war eine Kundenmaschine des Forstunternehmens Marco Susenburger.

Sä-Streifenfräse mit mehr Möglichkeiten
Das Konzept der Sä-Streifenfräse blieb zum ersten Modell unverändert. Die Komplexität der Möglichkeiten, mit denen der Nutzer das Sä-Ergebnis beeinflussen kann, wurde durch viele Einstellmöglichkeiten erhöht. Hier das Wesentliche:

  • Mechanischer Antrieb über Zapfwelle
  • Frästiefe 250 Millimeter: Ein neues, wesentlich größeres Fräsrad ermöglicht diese Frästiefe.
  • In der Tiefe einstellbare Saatfurche, V-förmig
  • Grob- und Feinsärad
  • Einstellbarer Furchenfüller, optional mit Druckrad

Die Sä-Streifenfräse ist als Anbaugerät für die Forstraupe Moritz konzipiert.

Vergleich auf einer Fläche
Auch beim Pflanzen wurden mehrere Verfahren angewendet, um Unterschiede herauszuarbeiten. Neben dem Pflanzen mit der neuen Pflanzmaschine „Plantomat“, die ebenfalls auf den KWF-Thementagen in Jessen zum ersten Mal zu sehen war, wurde auch ein Teil mit Hand gepflanzt. Neben den Containerpflanzen, die der Moritz in den Boden brachte, wurden auch wurzelnackte Pflanzen gepflanzt. Gerade bei diesen Geländebedingungen eine interessante Aufgabe: Per Hand wurden die 32 Pflanzquadrate von jeweils acht mal acht Metern bepflanzt. Als Mischbestand fiel die Wahl auf 70 Prozent (Trauben-) Eiche und 30 Prozent Douglasie. In den Pflanzquadraten und auf den angelegten Pflanzstreifen kamen insgesamt gut 2.300 Bäume zusammen. Zwei Drittel davon „erledigte“ die Forstraupe Moritz, der Rest: zu Fuß, per Hand. Hier wurde
teilweise zu Versuchszwecken auch mit Matten aus Kokosfasern gearbeitet, die eine Unkrautbildung in den ersten Jahren verhindern sollen. „Unsere neue  Containerpflanzmaschine pflanzt teilautomatisiert, wobei der Bediener das Fahren und Positionieren des Moritz übernimmt. Der Pflanzvorgang selbst erfolgt komplett automatisch“, erklärt Voderholzer. Zusammengefasst:

  • Bedienung über Funksteuerung des Moritz
  • Fräsrad zur Vorbereitung des Pflanzplatzes
  • Automatisierter Pflanzvorgang

Der Plantomat verfügt über ein Magazin für 50 Containerpflanzen.

 

Bodenverdichtung auswerten
Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Weihenstephan nahm im April Bodenproben, um zu erkennen, inwiefern der Boden durch die Überfahrten mit dem Moritz verdichtet wurde. Dazu wurden auch Proben aus Vergleichsflächen genommen. Eine separate Auswertung hierzu erfolgt in den nächsten Monaten.

 

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